Marketing Gag Facezam verdeutlicht die Gefahren für unserer Privatsphäre

Marketing Gag verdeutlicht die Gefahren für unserer Privatsphäre

von einigen Tagen schlugen die Wellen hoch! Eine neue App wurde geschrieben, welche das Foto einer Person analysiert und das passende Facebook-Profil findet (weitere Details siehe
http://www.independent.co.uk/life-style/gadgets-and-tech/news/facebook-photos-match-strangers-face-facezam-app-a7629836.html)

Diese neue Anwendung Facezam würde es ermöglich die Privatsphäre einer Person durch die Gesichterkennungsalgorithmen von Facebook auszuhebeln. Schnell und einfach das Facebook-Profil zu finden.
Nur kurze Zeit später stellte sich heraus, dass es sich um einen Marketing Stunt einer Agentur handelte.

Im ersten Moment denkt man – puh – Gott-sei-Dank – klingt es doch sehr erschreckend.
Doch leider ist es in der Realität viel schlimmer. Es gibt bereits solche Apps für das Handy, die genau nach solchen Prinzipien arbeiten. Noch nicht bei uns in Europa, in Russland ist es jedoch schon Realität.
http://fusion.net/story/295539/ntechlab-findface-facial-recognition-accuracy-doxing/

Technisch eindrucksvoll ist beschrieben, welche Möglichkeit durch spontane Fotos von Menschen und Gesichtserkennung machbar sind.
In einem Beispiel hat ein Fotograf in einer St. Petersburger U-Bahn spontan Menschen fotografiert und diese Software analysieren lassen. 70% der Menschen konnten erfolgreich auf dem sozialen Netzwerk VKontakte gefunden werden.

Gleiches wäre technisch auch über Facebook möglich, so wie bei Facezam angedeutet. Nur die Einstellungen und Nutzungsbedingungen von Facebook verbieten diese Möglichkeit. Auch andere IT-Unternehmen (wie Apple oder Google) arbeiten mit Gesichtserkennung bei ihren Produkten. Es scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich dieses Szenario auch in Europa verwirklicht.

Diese Entwicklung wird viele überraschen, aber die Technik wird noch für weitere digitale Entwicklungen sorgen, die wir nicht zu Ende gedacht haben. Bis dahin sollte jeder darüber nachdenken, wie wir mit solchen Technologien umgehen wollen oder entscheiden ob wir den Verlust der Anonymität wirklich wollen.